Sonnenbrand

Bei einem Sonnenbrand handelt es sich um Verbrennungen ersten oder zweiten Grades, die durch ultraviolette Strahlen verursacht wurden. Ein Sonnenbrand kann nicht nur durch die natürliche Einstrahlung der Sonne entstehen, sondern ebenso durch künstliche UV-Strahlung. Dabei kann es zur Zellschädigung kommen und die betroffenen Hautregionen können sich entzünden.

Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs. Je öfter man sich einen Sonnenbrand zugezogen hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, in späteren Jahren an Hautkrebs zu erkranken.

Viele Menschen übertreiben mit dem Sonnenbaden, um braun zu werden und gefährden damit ihre Gesundheit. Doch selbst im Schatten ist man nicht komplett gegen die UV-Strahlung geschützt. Die Haut bekommt dann immer noch rund 35 Prozent der Sonneneinstrahlung ab.

Die meisten Menschen wissen nicht, dass die gewünschte Hautbräune sozusagen ein Warnsignal der Haut ist. Die Pigmentzellen der oberen Hautschicht produzieren Melanin, sobald die Sonne auf die Haut einstrahlt. Diese dunklen Hautpigmente stellen einen Schutz für den Kern der Hautzellen dar.

Das bedeutet, die Haut versucht mit der Bräune die Hautzellen-DNA vor den gefährlichen Strahlen zu schützen. Der Sonnenbrand gilt als höchste Alarmstufe und es handelt sich dabei um eine akute Entzündung.

Ursachen

Bei einer zu langen und intensiven Einwirkung von UV-Strahlen auf die Haut kommt es zum Sonnenbrand. Verschiedene Reparatur- und Schutzmechanismen der Haut wirken zwar UV-Licht-Schäden entgegen, aber dies ist nicht unbegrenzt möglich.

Das Abblocken der Strahlung hängt von der Hautpigmentierung ab. Reicht diese nicht aus, entsteht ein Sonnenbrand. Somit sind Kinder und Personen der Hauttypen I und II (helle bis sehr helle Hautfarbe) besonders gefährdet.

Bei zu starker und zu langer Sonneneinstrahlung können die Strahlen in die tieferen Schichten der Haut eindringen. Dann werden Entzündungsmediatoren ausgeschüttet, die eine Entzündungsreaktion zur Folge hat.

Häufig entwickelt sich ein Sonnenbrand wenn:

  • das Sonnenbad über eine zu lange Zeit stattfindet
  • die Sonneneinstrahlung im Schatten oder an Tagen mit bewölktem Himmel unterschätzt wird
  • keine Sonnenschutzprodukte verwendet werden oder der Lichtschutzfaktor des Produktes zu niedrig ist
  • die Lichtempfindlichkeit durch ätherische Öle oder Arzneimittel erhöht ist
  • sich zu lange auf dem Wasser oder an der Oberfläche des Wassers aufgehalten wird (Segeln, Schnorcheln, Surfen u.ä.)
  • sich zu lange in großen Höhen oder auf schneebedeckten Flächen aufgehalten wird (Schnee reflektiert das Licht sehr stark und in großen Höhen ist die UV-Belastung höher)

Symptome

Die Symptome bei einem Sonnenbrand zeigen sich erst vier bis acht Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne. Die typischen Symptome sind:

  • Hautrötung
  • Hitzegefühl
  • Juckreiz
  • Brennendes Gefühl

Manchmal kommt es zur Blasenbildung. Die Haut ist an den Stellen gerötet, die der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren. Ist das Gesicht von Sonnenbrand betroffen, kann es zum gleichzeitigen Auftreten einer Konjunktivitis (Bindehautentzündung) kommen.

Der Sonnenbrand kann von verschiedenen Symptomen begleitet werden:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schüttelfrost
  • Kreislaufkollaps

Treten Kreislaufbeschwerden, Blasenbildung, Schüttelfrost und/ oder Fieber auf, sollte sofort ein Arzt konsultiert werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Solange die Haut noch vom Sonnenbrand gerötet ist, sollte jeglicher Aufenthalt in der Sonne vermieden werden. Betroffene sollten möglichst viel Wasser trinken, um den Flüssigkeitverlust auszugleichen. Die Beschwerden lassen sich mit kühlen Umschlägen oder feuchtigkeitsspendenden Gels lindern. Bei Schmerzen helfen entzündungshemmende Medikamente, die man sich vom Arzt verschreiben lassen kann.

Heilt der Sonnenbrand ab, kommt es zur Hautabschuppung. Die betroffenen Stellen sollten mit einer rückfettenden Creme gepflegt werden.

Hausmittel

Bei einem leichten Sonnenbrand stellen einige Hausmittel eine Hilfe dar:

  • Quark, Buttermilch oder Joghurt kühlen die Haut und lindern die Schmerzen. Die betroffenen Hautpartien werden mit dem Milchprodukt bestrichen und nach rund einer halben Stunde abgewaschen.
  • Saft einer Zitrone oder Limette entspannt die Haut. Dazu wird der Saft der Zitrusfrucht mit etwas Olivenöl gemischt und in die vom Sonnenbrand betroffenen Hautstellen einmassiert.
  • Zur schnellen Hilfe bieten sich Scheiben von Gurken, Tomaten oder Kartoffeln an, die auf die verbrannten Hautregionen gelegt werden.
  • Aloe Vera kühlt und unterstützt den Heilungsprozess bei Sonnenbrand. Bestenfalls schneidet man ein Stück einer Pflanze ab, schneidet dies auf und reibt die Haut mit dem gelartigen Innern des Aloe Vera Blattes ein. Ansonsten nimmt man Aloe Vera Gels, die jedoch keine Duftstoffe enthalten sollten.
  • Obstessig und Wasser wird im Verhältnis 1:2 gemischt. Nun legt man ein Tuch in diese Flüssigkeit, wringt es aus und legt es sich auf die betroffenen Hautregionen.
  • Solange keine Blasenbildung vorliegt, kann man die betroffenen Stellen auch leicht mit Manuka Honig abtupfen. Dabei sollte man darauf achten, nur hochwertige Produkte wie Beispielsweise von Natrea.de verwenden.
Um Sonnenbrand und damit auch Hautkrebs vorzubeugen, sollte eine auf den Hauttyp abgestimmte Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden. Zudem ist es zu empfehlen, lieber auf gebräunte Haut zu verzichten. Schatten stellt zwar keinen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung dar. Dennoch hält man sich besser im Schatten statt in der prallen Sonne auf.

Verlauf

In der Regel zeigt sich der Sonnenbrand etwa vier bis acht Stunden nach der Sonneneinwirkung. Der Höhepunkt des Sonnenbrandes ist erst nach zwölf bis 24 Stunden erreicht. Ein Abklingen der Symptome erfolgt nach rund 72 Stunden.

Im weiteren Verlauf kommt es meistens zur Hautschuppung. Komplett ausgeheilt ist der Sonnenbrand in der Regel nach sieben bis vierzehn Tagen.

Anders kann es aussehen, wenn es zu einem großflächigen Sonnenbrand gekommen ist, bei dem sich Blasen gebildet haben. In dem Fall handelt es sich um eine Verbrennung zweiten Grades, bei der vor allem bei älteren Menschen sowie bei Kindern das Risiko für einen Schock besteht. Manchmal bleiben Hautverdickungen oder helle Narben zurück.

Menschen, die häufig sonnenbaden sorgen für eine Beschleunigung der Hautalterung. Dies macht sich durch Altersflecken und Faltenbildung bemerkbar. Ebenso besteht die Gefahr von Hauttumoren, wenn Sonnenbrände zu oft entstanden sind. Kamen in der Kindheit häufiger Sonnenbrände vor, erhöht sich das Risiko für späteren Hautkrebs.

Vorbeugung

Mit verschiedenen Maßnahmen lässt sich ein Sonnenbrand vorbeugen. Wichtig ist zu verinnerlichen, welche Gefahr Sonnenbrände für die Haut darstellen und das gilt nicht nur für Kinder, hellhäutige Menschen und Menschen mit einer empfindlichen Haut.

  • Ein Sonnenbad oder ein zu langer Aufenthalt bei direkter Sonneneinstrahlung und während der Mittagszeit sollte vermieden werden.
  • Auch im Schatten oder an Tagen mit bewölktem Himmel sollte ein Sonnenschutzprodukt verwendet werden
  • Dunkle Kleidung mit dichtem Gewebe lässt weniger UV-Strahlung durch als helle Kleidung mit lockerem Gewebe
  • Kopfschutz und Sonnenbrille sollten auf keinen Fall fehlen, wenn sich ein Aufenthalt in der Sonne nicht vermeiden lässt
  • Beim Kauf eines Sonnenschutzmittels sollte auf einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor geachtet werden
  • Manche Arzneimittel erhöhen die Lichtempfindlichkeit. Müssen solche Mittel eingenommen werden, sollte eine direkte Einstrahlung der Sonne vermieden werden.
Veröffentlichung
Zuletzt aktualisiert
Autoren
Quellen
  • Sterry, W.: Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2011
  • http://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/empfehlung.html (Abruf: 20.03.2019)
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Worret, W.-I. & Gehring, W.: Kosmetische Dermatologie, Springer Verlag, 2013
  • Jund, R. & Heufeld, A.: 1x1 der Prävention, Riva Verlag, 2013
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK534837/ (Abruf: 20.03.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3269110/ (Abruf: 20.03.2019
ICD CodesL59, L55
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