Schmerzpflaster kaufen – Das sollten Sie wissen

Schmerzpflaster sind bei verschiedenen Erkrankungen und gesundheitlichen Problemen anwendbar und können in vielen Fällen andere Schmerzmittel ersetzen. Die bekanntesten Schmerzpflaster sind Wärmepflaster, die vor allem bei Muskel- und Gelenkbeschwerden angewendet werden. Diese Pflaster sind rezeptfrei zu kaufen. Andere Schmerzpflaster sind jedoch verschreibungspflichtig.

Wie wirken Schmerzpflaster?

Schmerzpflaster gehören zu den sogenannten transdermalen therapeutischen Systemen. Diese Schmerzpflaster verfügen über ein Depot eines Wirkstoffes. Dieser Wirkstoff gelangt gleichmäßig und langsam über die Haut in den Blutkreislauf. Aufgrund dieser kontinuierlichen Abgabe des Wirkstoffes hält die Schmerzlinderung lange an. Die Dauer der Schmerzlinderung hängt vom Wirkstoff und Art des Schmerzpflasters ab.

Schmerzpflaster sind besonders für Betroffene chronischer Schmerzen sehr hilfreich, denn es gibt geringere Nebenwirkung im Vergleich zu Schmerztabletten. Schmerzpflaster werden meistens gut vertragen, da der Wirkstoff nicht den Magen-Darmbereich passieren muss. Bei Schmerzpflastern mit Opioiden können jedoch ebenfalls wie bei Tabletten Nebenwirkungen wie Verstopfung, Schwindel oder Übelkeit auftreten. Solche Schmerzpflaster sind nicht frei erhältlich, sondern müssen vom Arzt verschrieben werden. Ebenso sind Schmerzpflaster wie Fentanyl verschreibungspflichtig, denn diese enthalten den Wirkstoff Morphium. Solche Schmerzpflaster werden bei chronischen Schmerzpatienten angewendet, wenn diese an häufigem Erbrechen oder Schluckproblemen leiden.

Rezeptfreie Schmerzpflaster kaufen

Die meisten rezeptfreien Schmerzpflaster sind Wärmepflaster. Diese wirken aufgrund der Wärmeentwicklung schmerzlindernd und werden in erster Linie bei Muskel- und Gelenkbeschwerden angewendet.

Eine Ausnahme ist das von Stiftung Warentest getestete Diclofenac-ratiopharm Schmerzpflaster. Dieses Schmerzpflaster hilft bei Sportverletzungen wie Zerrungen, Prellungen oder Verstauchungen. Der Wirkstoff ist Diclofenac-Natrium. Das Pflaster hat eine langfristige kühlende und schmerzlindernde Wirkung

Bei den Wärmepflastern wurde das Pflaster von Dai Wen Moxa Testsieger. Dieses Pflaster enthält unter anderem die Wirkstoffe Zimtöl, Pfeffer, Ingwer, Harz und Zimt. Die Wirkung hält zwölf Stunden an und wird vor allem bei Schmerzen der Schultern, Arme und des Nackenbereiches angewendet.

Für Rückenschmerzen hat sich im Test das Wärmepflaster von Pfizer Thermacare Rücken S-XL bewährt. Die enthaltenen Wirkstoffe sind Aktivkohle und Eisenpulver. Die schmerzlindernde Wirkung hält acht Stunden an.

Das Wärmepflaster von Wundmed hat beim Test auch preislich gut abgeschnitten und ist das günstigste Schmerzpflaster auf dem Markt. Dieses rezeptfreie Wärmepflaster wirkt ebenfalls acht Stunden und ist bei Schmerzen im Nackenbereich, der Schultern und Arme anwendbar. Es enthält die Wirkstoffe Aktivkohle und Eisenkohle.

ABC-Wärmepflaster von Hansaplast lindern Schmerzen bei Muskelverspannungen. Diese Schmerzpflaster enthalten den Wirkstoff Capsaicin, der aus der Chiloschote gewonnen wird.

Schmerzpflaster richtig  anwenden

Die Anwendungsgebiete von Schmerzmitteln mittels Wärme sind in der Regel:

  • Muskelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Nackenverspannungen
  • Schulter- und Armschmerzen
  • Sportverletzungen

Auch bei Rheuma und Arthrose können Wärmepflaster schmerzlindernd wirken.

Diese Pflaster dürfen nicht angewendet werden bei Allergien auf einen der Wirkstoffe, Hautverletzungen, Wunden und Hautkrankheiten. Es können mögliche Nebenwirkungen wie Hautrötung, Juckreiz oder Hautbrennen auftreten.

Bei der Anwendung eines transdermalen Pflasters sollte Folgendes beachtet werden:

  • Die Hautstelle, auf der das Schmerzpflaster geklebt werden soll, muss fettfrei und sauber sein. Außerdem darf sich keine Verletzung oder Wunde an dieser Stelle befinden.
  • Die Hautstelle sollte möglichst unbehaart sein. Falls diese Hautstelle behaart ist, sollten die Haare mittels Schere entfernt werden. Eine Rasur könnte zu Hautreizungen führen.
  • Die Hautstelle, an der das Pflaster aufgeklebt werden soll, muss trocken sein.
  • Sollte auf die Haut zuvor Puder, eine Lotion, eine Creme oder ähnliches aufgetragen worden sein, muss die Hautstelle gereinigt werden. Ansonsten klebt das Pflaster nicht richtig und könnte sich wieder lösen.

Die Dauer der Wirksamkeit hängt vom Wirkstoff ab und ist den Beipackzetteln zu entnehmen. Möchte man wieder ein neues Pflaster aufkleben, sollte dies möglichst an einer anderen Hautstelle geschehen, um eventuelle Hautreizungen zu vermeiden.

In der Regel kann das transdermale Pflaster beim Baden, Duschen und Schwimmen auf der Haut bleiben. Dennoch sollte zuvor die Gebrauchsanleitung des jeweiligen Schmerzpflasters durchgelesen werden. Manche Pflaster enthalten Wirkstoffe, bei denen die Wassertemperatur maximal 37 Grad Celsius betragen darf.

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Autoren
Quellen
  • Räuscher, E., Hiemer, U., Schaefer, M., et al.: Packungsbeilage, Booklet oder Film – welches Informationsmedium ist für die sichere Anwendung von Arzneimitteln am besten geeignet? Pharm Ind 73
  • Keiner, D., Zweigler, L., Oberle, C., Punktprävalenzstudie: Transdermale Pflaster und MRT – wie groß ist die Gefahr? Poster 3. Kongress für Arzneimittelinformation, Köln 2013
  • Kusnik, S., Was ist bei Schmerzpflastern und Hitze zu beachten? Schmerztherapie 27
  • Eckardt, R., Kämpfe, S., et al., Polypharmazie und Arzneimitteltherapiesicherheit im Alter. Z Gerontol Geriat, 2013
  • https://www.ksa.ch/sites/default/files/cms/spitalpharmazie/docs/transdermale_pflaster-spitalapotheke-ksa.pdf (Abruf: 18.06.2019)
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