Arthritis

Arthritis ist eine Gelenkentzündung, bei der jedes Gelenk im Körper betroffen sein kann. Tritt die Entzündung plötzlich auf, wird von einer akuten Arthritis gesprochen. Eine länger andauernde und schubweise auftretende Gelenkentzündung nennt man chronische Arthritis.

Je nach Ursache gibt es verschiedene Formen von Arthritis, unter anderem infektiöse Arthritis, rheumatoide Arthritis, Psoriasis Arthritis und Gicht Arthritis. Desweiteren wird zwischen Monoarthritis (nur ein Gelenk ist entzündet) und Polyarthritis (mehrere Gelenke sind entzündet) unterschieden.

Ursachen

Da es zahlreiche Arten von Arthritis gibt, kommen verschiedene Ursachen in Frage. Die häufigsten Ursachen für eine Gelenkentzündung sind Infektionen, Stoffwechselkrankheiten, Autoimmunerkrankungen und Gelenkverschleiß (Arthrose).

Erklärung

Die rheumatoide Arthritis ist die Form von Gelenkentzündungen, die am häufigsten vorkommt. Die Gelenke und Gewebe werden aufgrund einer fehlgesteuerten körpereigenen Abwehr vom Immunsystem angegriffen und zerstört. Frauen sind wesentlich häufiger von der rheumatoiden Arthritis betroffen als Männer. Die Krankheit tritt meistens an den Händen auf, wobei spiegelbildlich die gleichen Gelenke beider Hände betroffen sind. Typische Anzeichen für diese Form der Gelenkentzündung sind Schmerzen in den Fingergelenken, die nachts und morgens spürbar sind und eine Gelenksteifigkeit am Morgen, die mehr als sechzig Minuten anhält.

Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine chronische Krankheit. Der Verlauf ist schubweise fortschreitend und meistens sind immer mehr Gelenke betroffen, sodass sich oftmals eine Polyarthritis entwickelt.

Rheumatoide Arthritis ist nicht heilbar, aber lässt sich durch heutige Therapiemöglichkeiten bremsen, sodass die Schmerzen und Entzündungen kontrollierbar werden. Dazu ist es wichtig, bereits im frühen Stadium mit einer Medikamententherapie zu beginnen. Zudem lassen sich die Beschwerden mit Sport und Bewegung lindern. Regelmäßige Bewegung hilft dabei, die Gelenke beweglich zu halten und somit einer Gelenkveränderung vorzubeugen. Aufgrund der Schmerzen stellen viele Patienten das betroffene Gelenk ruhig. Dies mag kurzfristig zur Schmerzlinderung führen, aber langfristig verschlimmert sich die rheumatoide Arthritis: Ein Gelenk, das ruhig gestellt wird, kann sich schneller versteifen. Außerdem werden dann andere Gelenke überlastet.

Erklärungsbild der rheumatischen Arthritis

Symptome

Die typischen Symptome einer Arthritis sind:

  • Gelenkschmerzen
  • Geschwollene Gelenke
  • Gelenke sind überwärmt und gerötet
  • die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks ist eingeschränkt

Zudem kann es zum Gelenkerguss (Flüssigkeitsbildung im Gelenk) oder zum Gelenkempyem (Eiterbildung im Gelenk) kommen.

Ebenso können spezifische Beschwerden auftreten, die mit der Ursache zusammenhängen. Zum Beispiel leiden Personen einer rheumatoiden Arthritis an morgendlichen und nächtlichen Schmerzen in den Gelenken sowie an Morgensteifigkeit.

Diagnose

Um eine Arthritis zu diagnostizieren, führt der Arzt zunächst eine Anamnese durch. Dabei möchte er auch wissen, welche Symptome bestehen und wann diese Beschwerden angefangen haben, ob zuvor die betroffenen Gelenke durch einen Unfall, Sport oder ähnliches belastet wurden und ob eine Grunderkrankung wie beispielsweise Gicht besteht. Anhand der Schilderungen des Patienten kann der Arzt erste Schlüsse auf Ausmaß und Ursache der Gelenkentzündung ziehen.

Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung wird unter anderem kontrolliert, ob es zu Rötungen oder Schwellungen des betroffenen Gelenks gekommen ist. Zudem wird überprüft, wie beweglich das Gelenk ist und ob sich das Gelenk warm anfühlt.

In der Regel wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, denn bei Arthritis erhöhen sich die Entzündungswerte (C-reaktives Protein, Blutsenkungsgeschwindigkeit, Leukozyten, u.a.), bei Gicht erhöhen sich die Harnsäurewerte und sollte es sich um die rheumatoide Arthritis handeln, ist dies an Rheumafaktoren im Blut zu erkennen.

Vermutet der Arzt, dass es zu einer Beschädigung des Gelenks gekommen sein könnte, veranlasst er eine Röntgenuntersuchung. Zum Beispiel sind typische Zerstörungen des Gelenks auf dem Röntgenbild sichtbar, die bei Rheuma im Laufe der Zeit entstehen.

Manchmal müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, damit die Ursache für die Arthritis festgestellt werden kann. Dann könnten unter anderem eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) oder eine Punktion folgen.

Behandlung

Die Behandlung einer Arthritis hängt von der Ursache ab. Generell kommen folgende Maßnahmen in Frage:

  • Bei akuter Arthritis sollte das betroffene Gelenk gekühlt, hochgelagert und ruhiggestellt werden.
  • Gegen die Schmerzen können nicht-steroidale Antirheumatika eingenommen werden.
  • Ebenso kann der Arzt entzündungshemmende Medikamente verschreiben.
  • Bei akuten Infektionen wird Antibiotika eingesetzt.
  • Bei rheumatoider Arthritis werden spezielle Medikamente für Rheuma verordnet.
  • Die körpereigene Abwehr kann mittels Immunsuppresiva unterdrückt werden.
  • Bei chronischer Arthritis umfasst die Behandlung auch Maßnahmen wie Ergotherapie, physikalische Therapien oder Krankengymnastik.
Bei schweren Schädigungen der Gelenke werden auch operative Therapien in Betracht gezogen.

Krankheitsverlauf

Wie die Krankheit verläuft, hängt von der Ursache der Arthritis ab. Wird eine akute Arthritis, die durch eine Infektion verursacht wurde, rechtzeitig behandelt, heilt diese in der Regel wieder komplett ab.

Es ist aber möglich, dass es durch die Entzündung zu einer Zerstörung oder Versteifung des Gelenks kommt und die Folge eine dauerhafte Behinderung und Fehlstellung ist.

Rheumatoide Arthritis oder andere chronischen Gelenkentzündungen sind von einem fortschreitenden Prozess gekennzeichnet, der sich jedoch mit den heutigen Therapiemöglichkeiten verlangsamen lässt.

Vorbeugung

Wer einer Gelenkentzündung vorbeugen möchte, sollte für regelmäßige Bewegung der Gelenke sorgen. Wichtig ist, dass auf eine gleichmäßige Belastung der Gelenke geachtet wird. Dazu bieten sich die Bewegungsformen Schwimmen, Spazierengehen, Gymnastik oder Fahrradfahren an.

Verletzungen sollten immer rechtzeitig behandelt werden, um einer Entzündung vorzubeugen.

Liegt die Ursache für Arthritis in einer Erkrankung, steht die Therapie der Krankheit – beispielsweise der Gicht – im Vordergrund, wobei der Betroffene die Anweisungen vom Arzt befolgen sollte, um eine Gelenkentzündung zu vermeiden. Dazu gehören die Behandlungsmaßnahmen, die Einnahme von Medikamenten und eventuell eine Veränderung des Lebensstils.

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Veröffentlichung
Zuletzt aktualisiert
Autoren
Quellen
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
  • Pieper, W.: Innere Medizin, Springer Verlag, 1. Auflage, 2007
  • https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/060-004.html (Abruf: 21.06.2019)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie: Management der frühen rheumatoiden Arthritis. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 060/002
ICD CodesM06, M13
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