Orangenöl

Orangenöl lässt sich sehr vielfältig anwenden. Zum Beispiel profitiert man bei ätherischem Öl von der wohltuenden entspannenden Wirkung, die vom Duft der Orange ausgelöst wird. Das ist aber nur einer der möglichen Anwendungsbereiche von Orangenöl – das übrigens nicht mit Neroliöl oder Orangenblütenöl verwechselt werden darf.

Hochwertiges Orangenöl weist viele positive Wirkungen auf Körper und Seele auf und kann ebenso in der Küche und als Reinigungsmittel genutzt werden.

Wissenswertes über die Orange

Als Orange werden ein immergrüner Baum sowie seine Frucht bezeichnet. In der niederdeutschen Sprache wird die Frucht auch Apfelsine genannt – Apfel aus China.

Ursprünglich stammt die Orange aus China und trägt den botanischen Namen „Citrus sinensis (L.)“. Sie entstand durch eine Kreuzung von Citrus maxima (Pampelmuse) und Citrus reticulata (Mandarine).

Die süße Orange ist heute die Zitrusfrucht, die weltweit am häufigsten angebaut wird.

Daneben gibt es noch die Bitterorange (Citrus aurantium), deren Elternarten die gleichen wie die der süßen Variante waren. Andere Namen für die Bitterorange sind: Saure Orange, Sevilla-Orange und Pomeranze. Ihre Früchte sind kleiner und der Geschmack ist bitter.

Orangenbäume

Orangenöl Herstellung

Sowohl für das ätherische Orangenöl aus süßen Orangen wie auch für das Orangenöl aus Bitterorangen werden die Schalen der Orangen kaltgepresst. Bei der bitteren Variante erfolgt nach der Kaltpressung noch die Zentrifugierung.

Die Orangenschalen sind in der Regel ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Orangensaft. Für ein Liter Orangenöl werden die Schalen von etwa 300 kg Orangen benötigt.

Da Bitterorangen in wesentlich geringerer Anzahl als süße Orangen angebaut werden, ist der Preis für ein bitteres Orangenöl höher.

Im Handel wird außerdem Orangenöl angeboten, das aus den Schalen der Blutorange hergestellt wird. Dieses ätherische Orangenöl weist einen besonders aromatischen Duft vor.

Eher selten wird die Gewinnung von Orangenöl per Wasserdampfdestillation vorgenommen. Der Geruch des destillierten, farblosen Orangenöls ist wenig intensiv.

Kaltgepresstes Orangenöl ist an seiner kräftigen, gelben bis orangen Farbe und an seinem intensiven Duft zu erkennen.

Mehrere Orangen in Nahaufnahme

Orangenöl Anwendung

Orangenöl, das aus süßen Orangen hergestellt wurde, eignet sich:

  • zum Versüßen von Süßspeisen und Getränken
  • als Duftmittel für Haushaltsprodukte
  • zum Verdünnen von Lack
  • zur Holzbehandlung
  • für die Etikettenentfernung
  • für Duftlampen

Orangenöl aus Bitterorangen kann wie Terpentinöl genutzt werden:

  • zum Entfetten von Metall
  • zur Entfernung von Teer
  • zur Beseitigung von Schmieröl
  • zum Verdünnen von Ölfarben

Zudem wird es als Aromastoff für Nahrungsmittel, Duftwasser und Liköre verwendet und ist Bestandteil von Kosmetikprodukten. Auch in der Küche kann Orangenöl als feines Würzmittel für Speisen und Dressings genutzt werden.

Orangenöl Flasche

Orangenöl Inhaltsstoffe

Reines, gelb-oranges, dünnflüssiges Orangenöl besteht zwischen 90 und 95 % Prozent aus Limonen. Weiterhin sind folgende Stoffe im Orangenöl enthalten:

  • Terpineol
  • Geraniol
  • Linalool
  • Vitamin C
  • Citronella
  • Citral
  • Aldehyde – und hierbei besonders die für das Aroma sorgenden Aldehyde Nerylacetat und Octylacetat

Die Inhaltsstoffe sind je nach Herstellungsart in unterschiedlicher Menge im Orangenöl vorhanden. Der höchste Gehalt an Limonen befindet sich im destillierten Orangenöl, wobei in diesem Öl kaum Nebenbestandteile enthalten sind. Deshalb ist dieses Öl auch farblos und fast geruchlos.

Orangenöl Wirkung

Orangenöl kann für die innerliche und äußerliche Anwendung verwendet werden. Dabei ist jedoch unbedingt die Dosierungsempfehlung zu beachten! Zudem darf Orangenöl nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen oder eingenommen werden!

Orangenöl:

  • wirkt beruhigend und entkrampfend
  • hellt die Stimmung auf
  • wirkt Stress entgegen
  • strafft die Haut
  • wirkt adstringierend, antibakteriell, antiviral und desinfizierend
  • fördert die Verdauung und regt den Appetit an
  • wirkt pflegend und regenerierend

Orangenöl in der Aromatherapie

Orangenöl wird in der Aromatherapie angewendet. Es wirkt stimmungsaufhellend, antidepressiv und entspannend. Oft wird es mit anderen Ölen kombiniert, sodass verschiedene Wirkungen erzielt werden können. Orangenöl lässt sich unter anderem sehr gut mit Lavendelöl, Sandelholzöl, Jasmin, Vanille und Koriander kombinieren.

Orangenöl in der Sauna

Als Aufguss in der Sauna sorgt Orangenöl für eine Stärkung der Abwehrkräfte.

Orangenöl für die Haut

Richtig dosiert ist Orangenöl ein wirksames, pflegendes Mittel für die Haut. Orangenöl wird für Massagen, Bäder, Kompressen, Waschungen, Einreibungen, kosmetischen Behandlungen und Inhalationen immer verdünnt angewendet.

  • Milderung von Altersflecken und Sommersprossen
  • Reduzierung von leichten Falten
  • Durch den entspannenden Effekt bekommt die Gesichtshaut ein rosigeres Aussehen
  • Durch Orangenöl zieht sich die Gesichtshaut zusammen, sodass weniger Talg gebildet wird

Orangenöl kurbelt die Zellerneuerung an. Zudem optimiert das Öl die Wundheilung, mildert Entzündungen ab und fördert die Durchblutung.

Orangenöl wird auch bei Massagen verwendet und wirkt entspannend und hautstraffend.

Orangenöl als Antischuppenmittel für die Haare

Mit Orangenöl lässt sich ganz leicht ein Antischuppen-Shampoo herstellen: Man gibt 20 bis 25 Tropfen Orangenöl in 200 ml Haarshampoo.

Nun wäscht man wie gewohnt die Haare, lässt dieses Shampoo aber kurze Zeit einwirken, bevor es mit Wasser ausgespült wird.

Hinweis: Bei empfindlicher Haut sollten nur rund 15 Tropfen Orangenöl ins Shampoo gegeben werden.

Orangenöl bei Zahnfleischentzündungen

Verdünntes Orangenöl lässt sich bei Zahnfleischentzündungen anwenden. Dazu 1-2 Tropfen Orangenöl einem Mundwasser zugefügt.

Ebenso können 2-3 Tropfen Orangenöl mit einem Teelöffel Schwarzkümmelöl gemischt werden. Mit dieser Lösung wird das Zahnfleisch betupft.

Orangenöl zur Entspannung

Alleine der Duft von Orangenöl wirkt entspannend: Ein paar Tropfen in der Duftlampe steigern das Wohlbefinden und wirken beruhigend.

Für ein Entspannungsbad in der Badewanne können zwei bis drei Tropfen Orangenöl mit etwas Sahne vermischt und in das Badewasser gegeben werden. Dadurch stellen sich zusätzlich auch die positiven Wirkungen auf die Haut ein.

Weitere Wirkungen von Orangenöl auf die Gesundheit

Bei Ängsten und Herzklopfen wirkt Orangenöl beruhigend und entspannend. Die stimmungsaufhellende, belebende und gleichzeitig beruhigende Wirkung hilft bei leichten, depressiven Zuständen sowie bei Schwäche, Nervosität und Traurigkeit.

Orangenöl hilft bei Verdauungsbeschwerden, Magenkrämpfen, Durchfall und Blähungen

Orangenöl stärkt das Immunsystem und lässt sich bei hohem Blutdruck oder bei zu schwachem Kreislauf einsetzen.

Die entkrampfende Wirkung von Orangenöl ist hilfreich bei Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen.

Bei Schlafstörungen wirkt bereits der entspannende Duft des Orangenöls, der mittels Duftlampe verströmt wird.

Weiterhin wirkt Orangenöl bei Cellulitis, Fieber, Angina Pectoris und Arteriosklerose.

Orangenöl Nebenwirkungen

Orangenöl kann äußerlich und innerlich angewendet werden. Dabei muss jedoch unbedingt die Dosierungsempfehlung des Produktes beachtet werden! Unverdünntes Orangenöl darf nicht verwendet werden, da dies gesundheitsschädlich ist!

Bei Produkten, die mehr als 25 % Orangenöl enthalten, weisen die Kennungen „N“ oder „Xn“ auf eine umweltgefährdende und gesundheitsschädliche Einstufung hin.

Bei diesen Lösungen müssen zudem folgende Eigenschaften gekennzeichnet sein: Entzündlich (R10), hautsensibilisierend (R43), hautreizend (R38), Gefahr von Lungenschäden beim Verschlucken der Lösung (R65) und für Wasserorganismen giftig (R50/ R53).

Da ätherische Zitrusöle phototoxisch wirken, darf Orangenöl nicht vor dem Sonnenbad auf die Haut aufgetragen werden.

Orangenöl in der Küche

Auch in der Küche lässt sich Orangenöl verwenden. Mit 1-2 Tropfen Orangenöl lassen sich Speisen und Getränke aromatisieren:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Süßspeisen
  • Gebäck
  • Tee

Orangenöl regt außerdem den Appetit und die Verdauung an.

Orangenöl kaufen

Ein hochwertiges Orangenöl zeichnet sich durch eine gelbe bis orange Farbe aus. Zudem wurden für die Herstellung Orangen aus biologischem Anbau verwendet, sodass das Orangenöl frei von chemischen Stoffen ist.Orangenöl Studien

Eine 2015 durchgeführte Studie belegte die antimikrobielle Wirkung von Orangenöl.

In einer Studie von 2011 konnten die Forscher beweisen, dass Orangenöl Kindern die Angst vor zahnärztlichen Behandlungen nehmen kann. Dazu wurde Orangenöl in Form einer Aromatherapie verwendet, während die Hälfte der Probanden (20 Mädchen und 10 Jungen im Alter zwischen 6 und 9 Jahren) zahnärztlich behandelt wurden. Bei der anderen Hälfte wurde kein Orangenöl verwendet.

Der Angstlevel der einzelnen Kinder wurde durch Messungen der Pulsfrequenz und des Cortisols im Speichel vor und nach der Behandlung dokumentiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Angstzustände durch das Orangenöl-Aroma reduziert werden konnten.

Weitere Studien belegten die entzündungshemmende Eigenschaft und den antioxidativen Effekt von Orangenöl.

Orangenöl Dosierung

Für die Verwendung von ätherischem Orangenöl in einer Duftlampe werden etwa 3 bis 5 Tropfen Öl in das Wasser geträufelt. Die Menge des Orangenöls hängt von der Raumgröße ab. Für einen kleinen Raum reichen 2-3 Tropfen ätherisches Öl aus.

Möchte man das Orangenöl zur Massage verwenden, benötigt man ein Trägeröl. Hierzu bietet sich beispielsweise Mandelöl an. Für ein Massageöl werden drei Tropfen Orangenöl mit einem Esslöffel Mandelöl (oder einem anderen Trägeröl) vermischt.

Zum Inhalieren werden 1-2 Tropfen ätherisches Orangenöl ins heiße Wasser gegeben. Während des Inhalierens sollten die Augen geschlossen werden!

Für ein Körperöl benötigt man ein Trägeröl wie Jojobaöl oder Mandelöl. Es werden 2-3 Tropfen ätherisches Orangenöl mit 15 ml Trägeröl vermischt.

Veröffentlichung
Zuletzt aktualisiert
Autoren
Quellen
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26024407 (Abruf: 03.07.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27166529 (Abruf: 03.07.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24295703 (Abruf: 03.07.2019)
  • https://toxnet.nlm.nih.gov/cgi-bin/sis/search/a?dbs+hsdb:@term+@DOCNO+1934 (Abruf: 03.07.2019)
  • https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/food.19920360604 (Abruf: 03.07.2019)
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