Verspannungen lösen

Von Verspannungen sind häufig die Muskeln im Nacken- , Schulter- und Rückenbereich betroffen und besonders Menschen, die viel sitzen, leiden unter den Begleitbeschwerden von Muskelverspannungen. Es gibt einige gute Maßnahmen und Übungen, mit denen sich Verspannungen lösen lassen.

Übungen fürs Büro um Verspannungen zu lösen

Mit Dehnungsübungen lassen sich Verspannungen lockern und diese Übungen können auch am Arbeitsplatz durchgeführt werden:

  • Man setzt sich auf einen Stuhl, spreizt die Beine leicht und stellt die Füße etwa schulterbreit auf den Boden.
  • Der Kopf wird gerade gehalten und die Wirbelsäule gestreckt.
  • Die Schultern werden Richtung Boden abgesenkt, das Kinn eingezogen und der Kopf wird nun zur linken Seite geneigt (den Kopf dabei nicht drehen).
  • Gleichzeitig wird der rechte Arm gerade nach unten gestreckt, bis man eine Dehnung im Nackenbereich spürt.
  • Langsam wieder in die Ursprungshaltung zurückkehren, tief durchatmen und dieselbe Übung mit der anderen Seite ausführen.

Eine weitere Übung zur Lösung von Verspannungen:

  • Man setzt sich wieder auf einen Stuhl, nimmt eine gerade Haltung ein und streckt den linken Arm gerade nach unten.
  • Die rechte Hand greift nun den Kopf und zieht ihn vorsichtig nach rechts. Der Blick erfolgt dabei nach vorne.
  • Dabei ist eine Spannung im Nacken zu spüren, die wenige Sekunden gehalten werden sollte.
  • Anschließend wird die Dehnungsübung mit der anderen Seite durchgeführt.

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Wärme und Massagen

Mit Wärmeanwendungen wird die Durchblutung gefördert, sodass sich verspannte Muskeln lockern können. In der Apotheke sind Wärmepflaster zu bekommen, die auf die schmerzenden und verspannten Stellen aufgebracht werden. Zudem wirken warme Bäder, Wärmewickel, Fangopackungen und Rotlicht sehr gut. Ein warmes Bad sorgt zudem für innere Entspannung, denn Muskelverspannungen rühren nicht selten von Stress und ungelösten Problemen her.

Verspannte Muskeln können ebenso mit Massagen gelockert werden. Mit knetenden Bewegungen werden die Muskeln gedehnt und gelockert. Wem diese wirkungsvolle, aber doch etwas schmerzhafte Massageart nicht gefällt, kann auf die sanftere Variante zurückgreifen. Bestenfalls werden die sanften und streichenden Massagebewegungen mit einem angewärmtem Öl durchgeführt.

Entspannungsmethoden zur Muskelentspannung

Verschiedene Entspannungstechniken lockern nicht nur die Verspannung in der Muskulatur, sondern gleichzeitig auch die innere Anspannung. Oftmals führt Stress zu verspannten Muskeln, sodass innere Ruhe und Ausgeglichenheit fehlen. Mit Yoga, autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen werden alle Ebenen angesprochen: Die Übungen sorgen für seelische und geistige Entspannung und für eine Lockerung der verkrampften Muskeln.

Menschen, die unter Verspannungen leiden, haben oftmals eine zu schwache Muskulatur. Mit regelmäßigem Sport oder täglicher Bewegung werden die Muskeln gestärkt und somit Verspannungen vorgebeugt.

Verspannungen mittels Hypnose lösen

Oft spiegeln die körperlichen Verspannungen die innere Anspannung wider. Stress, Probleme, Konflikte – all das bringt häufig eine angespannte innere Haltung mit sich, die sich im Laufe der Zeit auch als verspannte Muskeln bemerkbar machen kann.

Solange die belastende Situation anhält ist es vielen Betroffenen nicht oder kaum möglich, sich bewusst zu entspannen. Die Folge ist ein Wechselspiel zwischen innerer und äußerer Anspannung.

Eine Hypnosesitzung kann es dem Betroffenen ermöglichen, ganz bewusst Verspannungen zu lösen.

Bei Hypnose gibt es verschiedene Trance-Zustände. Um bewusste Entspannung herbeizuführen reicht eine leichte Trance aus. In diesem Bewusstseinszustand ist es dem Hypnotisierten möglich, bei Bedarf die Hypnose zu unterbrechen oder zu beenden. Er weiß nach der Sitzung auch alles, was während der Hypnose geschah. Hypnose-Therapie von einem ausgebildeten Therapeuten hat also nichts mit der bekannten Show-Hypnose zu tun!

Was geschieht während der Hypnose?

Der Hypnotisierte wird in einen entspannten Zustand versetzt. Je nachdem wie der Therapeut arbeitet wird er Blockaden, die zur körperlichen Verspannung führten, lösen. Das heißt: Der Energiefluss wird angeregt.

Ein Beispiel, wie dem Betroffenen nun zukünftig durch Hypnose ermöglicht werden kann, vor oder in stressigen, belastenden Situationen entspannt zu bleiben oder zu werden:

Während der Hypnose soll sich der Betroffene gedanklich zu einem Ort bewegen, der für ihn sehr wohltuend ist. Das kann ein Zimmer sein oder eine bestimmte Stelle in der Natur. Wichtig ist, dass dieser Ort vom Betroffenen mit Wohlbefinden und Entspannung verbunden wird.

Nun lässt der Hypnotisierte diesen Ort auf sich wirken – es stellt sich ein entspanntes Wohlgefühl sein. Jetzt setzt der Therapeut einen Anker, beispielsweise durch eine von der hypnotisierten Person gewählten Farbe.

Anker setzen bedeutet: Erinnert sich die Person nun zukünftig und bewusst an diesen Anker (in dem Fall an die Farbe), wird das Unterbewusstsein automatisch das Gefühl erzeugen, das zur Zeit des Ankers setzen vorherrschte.

Diese Methode ist umso wirksamer, je regelmäßiger sie angewendet wird. Einem Menschen, der in einer belastenden Situation steckt oder bereits über längere Zeit aufgrund von Stress und/ oder Problemen an Verspannungen leidet ist es zu empfehlen, täglich eine Zeit für bewusste Entspannung in den Alltag einzubauen. Mit Hilfe des Ankers kann somit für tägliche Entspannung gesorgt werden und gleichzeitig werden dabei Verspannungen immer wieder gelockert.

Dazu legt oder setzt man sich an einen möglichst ruhigen Ort, schließt die Augen und geht wieder gedanklich zu dem Ort, an dem der Anker gesetzt wurde. Nun denkt man bewusst an die gewählte Farbe und es wird sich ein entspanntes Gefühl einstellen, das sich wiederum auf den Körper auswirkt. Zehn Minuten täglich reichen aus, um Körper und Geist immer wieder bewusst zu entspannen und zu lockern. Langfristig verändert sich das Grundgefühl der Person: Man wird zunehmend gelassener und entspannter. Das Unterbewusstsein wird nun täglich mit Entspannung genährt und unser Unterbewusstsein steuert Gefühle und Gedanken. Der Körper wiederum reagiert auf den Gefühlszustand.

Die Methode des Ankers setzen ist auch ohne Hypnose möglich. Allerdings fällt es stark angespannten Menschen in der Regel schwer, sich gedanklich in einen entspannten Zustand zu bringen. Diese Voraussetzung für den Erfolg dieser Methode wird mit der Hypnose geschaffen.

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Quellen
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1262366 (Abruf: 10.08.2019)
  • https://www.calmclinic.com/anxiety/signs/muscle-tension (Abruf: 10.08.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1447303/ (Abruf: 10.08.2019)
  • https://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2011/5035/pdf/Dissertation_Guedes.pdf (Abruf: 10.08.2019)
  • https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11553-012-0341-6?LI=true (Abruf: 10.08.2019)
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